Inge Stender – Autorin
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Suche nach dem Ich und Du

 

Du verstehst mich nicht.

Obwohl, du glaubst ganz fest

zu wissen, wie ich leide,

daher mit Fug und Recht

zu sagen für uns beide:

Hier ist das Licht,

hör nur mir zu

und klage nicht!

Gern verließe ich lange Pein.

Wieder ein Strohhalm zum Greifen nah.

Schwer fällt mir das Nein.

Der Schmerz erfasst nicht, was ist wahr.

Nachtschwarze Not glaubt an kein Licht,

wenn mitten im Leben das Herz zerbricht.

Warum mir? Es fehlt der Mut.

Warum nicht anderswo?

Ungerecht!! Schreit meine Wut.

Kein Gegenüber, kein Du,

das tröstet und deckt mich zu.

Hörst du mein lautloses Klagen,

Signal sprachloser Sprache?

Verwundet, nichts mehr zu sagen.

Rinnt schon mein Blut zu einer Lache?

Ist Ende abzusehen?

Angst schwebt über Tränenseen.

Noch weniger teilbar als der Schmerz.

Wie kann ich ihr ins Auge sehen,

zu kitten das zerbrochene Herz?

So vieles hatte ich vor,

Zukunft gestalten, neue Ideen.

Am Ende ein verblendeter Tor,

der lernen muss, neu hinzusehen?

Den Blick nach innen gelenkt,

steht niemand mir mehr nah.

Außenwelt an den Rand gedrängt,

verlorenes Selbst in größter Gefahr.

Bin kein Buddhist.

Erkenne nicht die Illusion.

Wohl auch kein Christ,

der kennt den Retter schon.

Verlorenes Ich schreit nur nach Du,

größer als ich, das schenkt mir Ruh,

das hält auch mich.

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